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Rabbiner Carlebach

Rabbiner Carlebach


KURZBIOGRAPHIE
 
Joseph Carlebach wurde im Jahre 1883 als achtes Kind des Lübecker Rabbiners Dr. Salomon Carlebach geboren. Wie die meisten seiner Brüder schlug Carlebach, wenn auch auf Umwegen, schließlich die Rabbinerlaufbahn ein. Er war als Lehrer und Rabbiner in Jerusalem, Berlin, Litauen und Lübeck tätig und fungierte als der letzte Oberrabbiner der Gemeinde Hamburg-Altona (1936-1941), wie auch als einer der letzten orthodoxen Rabbiner in Deutschland. Seine Rabbinerausbildung am Berliner Rabbinerseminar (1910-1914) wurde durch seine frühe zweijährige Lehrtätigkeit im damaligen Palästina (1905-1907) - wo er mit den maßgeblichen Toraautoritäten des Heiligen Landes in Kontakt kam - sowie seinem fast fünfjährigen Aufenthalt (1915-1920) in Litauen erweitert. Litauen war das Zentrum der jüdischen Gelehrsamkeit in jener Zeit. Sein Doktorat in Mathematik legte Carlebach im Jahre 1909 an der Universität Heidelberg ab.
Joseph Carlebach war äußerst vielseitig: Rabbiner und Erzieher, Mathematiker und Philosoph, Übersetzer, Kunstkritiker und Bibelausleger, vor allem aber ein begnadeter Redner und geistiger Führer in der für die jüdische Gemeinde Hamburgs schwersten Zeit. Carlebach schrieb mehrere Bücher sowie an die vierhundert Artikel und Rezensionen zu meist jüdischen, mitunter jedoch auch naturwissenschaftlichen oder historischen Themen. Er spielte eine wichtige Rolle im Kampf um die jüdische Selbstbehauptung in Nazi-Deutschland, was vielleicht seine relativ frühe Deportation (6. Dezember 1941) erklärt.
Joseph Carlebach wurde mit seiner Frau Lotte (41) und seinen drei jüngsten Töchtern Ruth (15), Noemi (14) und Sara (13) am 26. März 1942 bei Riga ermordet.
Fäkultat für Jüdische Studien הפקולטה למדעי היהדות Bar Ilan Universität, Ramat Gan, Israel אוניברסיטת בר אילן