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Judentum

Chanukka


Die historischen Begebenheiten

Die Dekrete des Antiochus
Nach der Eroberung Palästinas im Jahre 200 v. durch die Seleukiden, der zweiten grossen mazedonischen Dynastie, verstärkte sich der hellenistische Einfluss auf Judäa. Es dauerte jedoch bis zur Regierungszeit Antiochus Epiphanes' (175-164 v.), dass die jüdische Religion und deren Ausübung militant unterdrückt wurden:
"Im Jahre 167 tat Antiochus einen entscheidenden Schritt: Er untersagte die Ausübung der jüdischen Religion in Judäa - und später auch in anderen Bezirken- und drohte jedem Juden die Todestrafe an, der seine Kinder beschneiden oder den Schabbat halten würde. Die Behörden zwangen die jüdische Bevölkerung sogar, an heidnischen Riten teilzunehmen und verbotene Speise, insbesondere Schweinefleisch, zu essen; der Tempel wurde geschändet und dem Zeus geweiht." [M. Stern (H.H. Ben-Sasson): "Geschichte des jüdischen Volkes", 1992, S.253]
Zwar hatten glaubenstreue Juden schon damals oft schwere Prüfungen zu bestehen, doch war das Judentum wohl nie zuvor einer solchen Gefahr von systematischer Verfolgung ausgesetzt. Wohl lebten Juden in jenen Jahren auch ausserhalb des Seleukidenreiches - in Ägypten, Kyrene, Kleinasien und in Teilen des Orients-, aber durch die von Antiochus Epiphanes angeordneten Dekrete war das palästinensische Zentrum und somit der geistige Kern der jüdischen Nation in seiner Identität gefährdet. Die Bedrohung verstärkte sich durch die schwerwiegende Tatsache, dass sich die Besatzung mit hellenisierten, meist der Oberschicht angehörenden Juden verbündete. So ernannte Antiochus bereits im Jahre 171 v. den ihm unterwürfigen Menelaos, ein Beamter der königlichen Verwaltung, zum Hohepriester der Juden, obwohl er nicht aus der hohenpriesterlichen Familie stammte. Der im Volk zutiefst unbeliebte Menelaos verschaffte dem König grosse Geldsummen, die er durch Erpressung des Volkes und Plünderung des Tempelschatzes aufzubringen vermochte.

Der Aufstand der Hasmonäer
Aus dem jüdischen Volk mit seiner unerschütterlichen Treue zu seiner Religion wuchs eine Bewegung heraus, die sich der seleukidischen Obrigkeit widersetzte. Die Hasmonäer, eine Priesterfamilie aus Modi'in in der Gegend von Lydda, die in jüdischen Kreisen hohes Ansehen genoss, übernahm die Führung des Aufstandes gegen die Unterdrücker. Ursprünglich war das Ziel des Kampfes religöser Natur: die Freiheit der jüdischen Religionsausübung. Im Laufe des Krieges erweiterte sich jedoch das Aufstandsmotiv zum Kampf gegen die Fremdherrschaft überhaupt und für die Erlangung politischer Unabhängigkeit des jüdischen Volkes. Nachdem das hasmonäische Familienoberhaupt Mattatias (Mattitjahu) 166 v. verstorben war, übernahmen seine fünf Söhne Jochanan, Simon, Elasar, Jonathan und Juda - unter der Leitung des Letzteren - die Führung des kriegerischen Aufstandes gegen die Seleukiden.
[Juda erhielt im Volksmund den Namen "Juda Makkabi", so werden die Hasmonäer oft auch "Makkabäer" genannt. Der Begriff "Makkabi" könnte mit "Hammerschläger" übersetzt werden, die bekanntere Erklärung gründet jedoch in der Zusammenfügung der hebräischen Anfangsbuchstaben des Bibelverses "Mi Kamocha Ba-elim..." - "Wer ist wie Du unter den Mächtigen, Gott" (Exodus 15, 11)-, die das Wort "Makkabi" ergeben. Dieser Bibelspruch soll auch die Fahne der Hasmonäer geziert haben.
Der Sieg der seleukidischen Militärmacht gegen die sowohl quantitativ als auch militärtechnisch unterlegenen Hebräer schien so gewiss, dass selbst Sklavenhändler den Invasionstruppen folgten, in der Hoffnung, jüdische Gefangene zu einem günstigen Preis kaufen zu können. Der Kampf nahm jedoch den umgekehrten Lauf. Juda und seine Krieger fügten dem Gegner schmerzliche Niederlagen zu, und nachdem auch die Schlachten in Beth Horon, Emmaus und Beth Zur durch die Makkabäer gewonnen wurden, beschloss man, die Eroberung Jerusalems und des jüdischen Temples in Angriff zu nehmen.

Die Eroberung Jerusalems und die Einweihung des Tempels
Eine unabdingbare Informationsquelle für die Hasmonäerzeit bilden die beiden Makkabäerbücher. Das erste dieser beiden historisch sehr aufschlussreichen Schriften wurde von einem anonymen Jerusalemer Juden verfasst und schildert den Zeitraum zwischen der Thronbesteigung Antiochus Epiphanes' (175 v.) bis zum Tode des Simon, des Sohnes Mattitjahus (153 v.). Die Ursprünge des Chanukka-Festes in ihrem historischen Ablauf werden im ersten Makkabäerbuch folgendermassen dargestellt:
"Juda und seine Brüder sprachen: 'Siehe, unsere Feinde sind geschlagen, lasst uns jetzt hinaufziehen, das Heiligtum zu reinigen und einzuweihen. Und es versammelte sich das ganze Heer, und sie zogen hinauf zum Berg Zion. Als sie nun das Heiligtum verwüstet, den Altar entweiht, die Tore verbrannt, die Vorhöfe gleich einem Gehölze oder einem Berge mit Gras bewachsen und die Zimmer zerstört sahen, zerrissen sie ihre Kleider, erhoben ein grosses Wehklagen und streuten Asche auf ihr Haupt. Sie warfen sich mit dem Angesichte zur Erde, bliesen mit den Lärmtrompeten, und riefen zum Himmel empor. Hierauf bestellte Juda Männer zum Kampfe gegen die in der Burg, bis er das Heiligtum gereinigt haben würde. Er wählte untadelige Priester aus, welche dem Gesetze treu geblieben [d.h. nicht des Hellenismus und der Kollaboration Verdächtigte]...Sie bauten das Heiligtum auf und weihten das Innere des Hauses und die Vorhöfe ein. Sie machten neue heilige Geräte und brachten den Leuchter, den Räucheraltar und den Tisch in den Tempel. Sie räucherten auf dem Altare und zündeten die Lampen auf dem Leuchter an, damit sie strahlten im Tempel. Sie stellten Brote auf den Tisch, breiteten die Vorhänge aus und vollendeten alle die Werke, welche sie gemacht. Und sie standen früh auf am fünfundzwanzigsten des neunten Monats, welches ist der Monat Kislev,...und sie brachten ein Opfer dar nach dem Gesetz auf dem neuen Brandopferaltare, welchen sie gemacht...Und das ganze Volk fiel aufs Angesicht nieder, und sie beteten und priesen zum Himmel empor denjenigen, welcher ihnen Glück gegeben. Sie feierten die Einweihung des Altars acht Tage lang, brachten Ganzopfer dar in Fröhlichkeit und opferten Freuden- und Dankopfer. Sie schmückten die Vorderseite des Tempels mit goldenen Kränzen und Wappenschildern, stellten die Tore und Zimmer wieder her und versahen dieselben mit Türen. Und es war eine sehr grosse Freude im Volke...Und Juda und seine Brüder und die ganze Gemeinde Israels setzten fest, dass die Tage der Einweihung des Altars in ihren Zeiten, Jahr für Jahr, acht Tage lang, vom fünfundzwanzigsten des Monats Kislev an, in Fröhlichkeit und Freude gefeiert werden sollte." [1 Makkabäer, 4.Kap., 36-59]

"Chanukka” bedeutet auf Hebräisch "Einweihung". Dem Bericht im ersten Makkabäerbuch zufolge wird das am 25. Kislev beginnende und acht Tage andauernde Chanukka-Fest in Erinnerung an die damalige Tempel-EINweihung - nach der griechischen ENTweihung- im Jahre 165 v. gefeiert.
Einer anderen Interpretation zufolge wurzelt der Festtagsname jedoch in der Zusammensetzung "CHANU ("sielagerten, pausierten") K'H" ("am fünfundzwanzigsten"). Nach dieser Auffassung verdient das Chanukka-Fest seinen Namen aufgrund des an diesem Datum erfolgten Abschlusses des ersten Kriegsabschnittes, wobei der Zahlenwert des hebräischen Alphabets zunutze gezogen wird (K'H = 25).

Die talmudische Überlieferung

In der talmudischen Überlieferung wird die Basis der acht Chanukka-Tage auf eine in den Makkabäer-Büchern nicht spezifisch erwähnte Begebenheit zurückgeführt - dem Öl-Wunder:
"Was bedeutet das Chanukka-Fest? Es lehrten unsere Weisen: Am 25. Kislev beginnen die Tage des Chanukka-Festes. Es sind deren acht... Als nämlich die Griechen in den Tempel eindrangen, verunreinigten sie alle Öle, die im Tempel waren. Als die Herrschaft des Hasmonäerhauses erstarkte und sie besiegte, suchte man im Tempel herum und fand nichts als ein einziges Krüglein mit reinem Öl, das mit dem Siegel des Hohepriesters versehen war; es war jedoch nur noch genug Öl darin, um einen Tag zu brennen. Da geschah ein Wunder und es brannte acht Tage lang [bis man Oliven gestossen und reines Öl gewonnen hatte]. Im folgenden Jahr bestimmten sie diese Tage zu Festtagen und begingen sie mit Lob- und Dankesliedern" [Babylonischer Talmud,Traktat Schabbat, 21b].
Dassder Talmud das Öl-Wunder statt der kriegerischen Siegeszüge der Makkabäer ins Zentrum der Chanukka-Feier rückte, hängt gemäss dem Maharal von Prag (der "Hohe Rabbi Löw"; 1520-1609) damit zusammen, dass die Weisen keinen Raum für eine Meinung lassen wollten, die den Triumph der Hasmonäer lediglich auf physiche, geographische oder kriegstechnische, eben menschliche Ursachen zurückführen würden. Deshalb wurde gerade durch die Betonung des Öl-Wunders der göttliche Aspekt "ins Licht" gerückt, womit auch klar wurde, dass die Siegeszüge der Makkabäer und die Vertreibung der Griechen letztlich der göttlichen Führung entsprangen.

Die religionsgesetzlichen (halachischen)Festlegungen

"Jeder jüdische Mensch ist verpflichtet, dem Zünden der Chanukka-Lichter höchste Priorität zu geben, und sogar ein Mittelloser, der sich von der Wohlfahrt ernährt, soll borgen oder eigene Kleider verkaufen, um Öl zu kaufen, mit welchem er die Chanukka-Lichter anzünden kann" [Rabbi Josef Karo: "Schulchan Aruch", Orach Chajim 671,1].
In der Praxis wird die Verordnung des Chanukka-Lichter-Zündens folgendermassen umgesetzt: An jedem der acht Chanukka-Tage wird nach Einbruch der Dunkelheit die entsprechende Anzahl Kerzen oder Dochte (aus einem Öl-Gefäss schöpfend) angezündet, d.h. am 1. Tag eins, am 2. Tag zwei...und am 8. Tag acht. Meist wird hierzu die Chanukkija, ein achtarmiger Leuchter verwendet (die "Menorah" im Tempel hatte lediglich sieben Arme), wobei die acht Chanukkakerzen (oder -dochte) von einem weiteren Licht, dem "Schamsch" (wörtl. Diener), angezündet werden. Dies aufgrund des Gebotes, die Chanukkalichter in keiner Form zu benutzen.
Aus diesem Grund werden die Chanukka-Lichter (im Gegensatz zu den Schabbat-Lichtern) auch nicht für persönliche Zwecke wie z. B Lesen verwendet, wie es im "Hanerot Hallalu" (="Jene Kerzen")-Text zum Ausdruck kommt, welcher nach den Segensprüchen über das Lichterzünden und vor dem Singen der bekannten Hymne "Ma'os Zur" (12./13. Jh.) gesagt (oder gesungen) wird:
"Diese Lichter zünden wir an wegen der Wunder, der Rettung und den Kriegen, die Du unseren Vätern in jenen Tagen zu dieser [Jahres]Zeit durch Deine heiligen Priester hast geschehen lassen. Und an allen acht Chanukkatagen sind diese Lichter heilig, es ist nicht erlaubt, sie zu benützen, sondern nur, sie anzuschauen, damit wir Deinem grossen Namen danken für Deine Wunder, Deine Hilfe und Deine wunderbaren Taten" [Traktat Soferim 20, 4].
Die "Bekanntmachung des Wunders" (= "Pirssumej Nissa") wird am Chanukka besonders betont, deshalb werden die Chanukka-Lichter am Eingang des Hauses oder am Fenster aufgestellt.
Zusätzlich ist es an den Chanukka-Tagen, um der Freude keinen Abbruch zu tun, untersagt, zu fasten oder einen Nachruf auf einen Verstorbenen zu halten. Es ist jedoch erlaubt, an diesen Tagen zu arbeiten (wobei dies während des Brennens der Lichter vermieden werden soll). Zudem werden im täglichen Gebet Loblieder ("Hallel"), sowie im *18-Gebet und im *Tischgebet ein spezieller Text eingeschaltet, bekannt als "Al Hanissim" (= "Für die Wunder"). Darin wird der Schwerpunkt wiederum auf den wunderhaften Sieg der Hasmonäer über die überlegenen Seleukiden -und nicht etwa auf das im Talmud erwähnte Öl-Wunder- gelegt:
"Für die Wunder, für die Befreiung, für die machtvollen Taten, für die Errettung und für die Kämpfe, die Du für unsere Väter vollbracht hast in jenen Tagen...In den Tagen Mattitjahus, Sohn des Hohepriesters Jochanan, des Hasmonäers und seiner Söhne, als das frevelhafte griechische Reich gegen Dein Volk Israel aufstand, um es Deine Lehre vergessen zu machen und es von den Satzungen Deines Willens abzubringen. Du aber, in Deinem grossen Erbarmen, standest ihnen bei in der Zeit ihrer Not:...Du übergabst Starke in die Hand der Schwachen, Viele in die Hand von Wenigen, Unreine in die Hand der Reinen, Böse in die Hand der Gerechten und Frevler in die Hand derer, die sich mit Deiner Lehre beschäftigten."

Sonstige Bräuche
 
Im Laufe der Zeit wurde das Chanukka-Fest mit vielen zusätzlichen Bräuchen bereichert. So pflegt man in Erinnerung an das Öl-Wunder im Tempel insbesonders ölige Speisen zu essen, wie etwa "Sufganijot" (meist mit Marmelade gefüllte Pfannkuchen, "Berliner"), "Lewiwot" (in Öl gebackene Eierkuchen) oder "Lattkes" (in Öl gebratene Kartoffelpuffer). Des weiteren pflegen manche, Kinder mit "Chanukka-Geld" zu erfreuen. Vielleicht bedingt durch den Brauch, während des Brennens der Chanukka-Lichter nicht zu arbeiten, hat sich das Spielen während der Chanukka-Tage im Volk als fester Brauch eingebürgert. Das bekannteste Chanukka-Spielzeug ist der "Sewiwon” ("Trendel" oder "Drejdel"), ein kreiselartiger Würfel mit einem herausragenden Griff und vier Seiten, auf welchen die hebräischen Anfangsbuchstaben des Satzes "Ness Gadol Haja Scham" ("ein grosses Wunder geschah dort") eingraviert sind. In Israel wird das vierte Wort passend ersetzt: "Ness Gadol Haja Po" ("ein grosses Wunder geschah HIER"). Dieses sehr beliebte Kinderspiel wird mit besonders abgeleiteten Spielregeln gespielt, wobei an vielen Orten der "Einsatz" aus Nüssen besteht.
Im modernen Staat Israel hat - aufgrund des Neuerwachens des jüdischen Selbstbewusstseins und der nationalen Idee - gerade das Chanukka-Fest eine selbst bei nicht religiösen Juden erhöhte Bedeutung erlangt. (Nach statistischen Angaben zünden 94% der nicht religiösen Israelis Chanukkalichter an.) Dies kommt vor allem in Schulen und Kindergärten in bunter Fröhlichkeit zum Ausdruck, wo Kinder mit Papierkerzen geschmückt oder als mutige Makkabäer verkleidet, in Chanukka-Feiern auftreten. Hierbei kommt auch das Singen der vielen neuen hebräischen Chanukkalieder nicht zu kurz.
Die Glorifizierung der Makkabäer hat in der ganzen jüdischen Welt Fuss gefasst: Viele jüdische Sportclubs heissen "Makkabi", und selbst die grösste -im olympiaähnlichen Zyklus wiederkehrende- jüdische Sportveranstaltung heisst "Makkabiade".

Tiefblicke zu Chanukka

Rabbiner Joseph Zwi Carlebach (1883-1942, letzter Oberrabbiner von Hamburg und Altona) sieht in der Bedeutung Chanukkas eine für jeden jüdischen Menschen wesentliche Lehre:
"Darum ist Chanukka nach dem Gebot unserer Weisen ein Fest jüdischer Glaubenskundgebung, jüdischer Selbstbesinnung. Wie einst gegenüber den Hellenisten, die über ihre Tore schreiben:'Wir haben keinen Anteil am Gotte Israels', die Anhänger Juda Makkabis die Lichter aufflackern liessen, um damit aller Welt zu zeigen, dass sie die heilige, reine Flamme jüdischen Glaubens pflegen und erhalten wollen, so ist auch heute noch jeder verpflichtet, durch das Entzünden der Lichter seine Abkehr von falscher Assimilation, von falscher Parteilichkeit, seine Zuwendung zum Gotte Israels, seine Gemeinschaft mit der Torah zum Ausdruck zu bringen. Selbst der Ärmste ist verpflichtet, sein Gewand zu versetzen, sich zum Knecht zu verdingen oder gar an den Türen betteln zu gehen, um das Gebot der Lichter zu erfüllen. Weil dies Entzünden ein Bekenntnis, ein Gelöbnis ist, weil es das Licht der Treugebliebenen und der Treubleibenden, der unzerreissbar mit dem Judentum Verknüpften darstellt. Chanukka ist nicht nur ein Teil der Erinnerung an die Tempelweihe; Chanukka ist Fest der Selbstweihe des jüdischen Menschen." [Leitartikel in "Deutsche Israelitische Zeitung- Die Laubhütte", Hamburg 29.11.1934, 51.Jg., Nr.25]
Der erste Rabbiner Basels, Rabbiner Arthur Cohn (1862-1926), sieht in der tiefen Symbolik des Öls einen Lösungsweg für den Erhalt des Judentums in einer nichtjüdischen Umgebung:
"Was aber können und müssen wir tun, um das Judentum zu erhalten und zu stärken? Das Chanukkalicht gibt uns darauf die Antwort. Mit Öl wurde es entzündet. Das Öl hat die Eigentümlichkeit, dass es sigkeiten nicht vermischt. Giesst man Öl in einen Krug mit Wasser, so scheiden sich die Ölteilchen sofort von der Wassermenge und sammeln sich über dem Wasser an. Unsere heiligste Pflicht ist es, unsere Religion in ihrer Besonderheit und Eigenart getreu zu bewahren..." [Cohn: "Von Israels Lehre und Leben", Verlag Rimon, Basel 1928, S.118-119]
Fäkultat für Jüdische Studien הפקולטה למדעי היהדות Bar Ilan Universität, Ramat Gan, Israel אוניברסיטת בר אילן